#SlowFood Chicorées überbacken mit Rosmarinkartöffelchen

#SlowFood Chicorées überbacken mit Rosmarinkartöffelchen

Chicorées überbacken, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Ein schnelles Gericht, Fastfood nach Slowfoodgrundsätzen.

Chicorées überbacken, mit Rosmarinkartöffelchen
Schnelles Gericht für 2 – 3 Personen (vegetarisch) in 45 Minuten auf dem Tisch!
Wintergemüse Chircorée ist reich an Vitamin A, B1, B2 und C sowie an Betacarotin und er enthält Folsäure und die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium
.

6 Chicorées
2 Essl Dinkelmehl
1/8 l Oliven- oder Rapsöl
½ l Milch (Mandelmilch ist etwas süßlich und ergibt einen feinen weichen Geschmack)
Ich bekam Feedback, dass die Béchamelsauce mit Hafermilch eher flüssig wurde. Dann hilft ein weiterer Esslöffel Mehl vermutlich.
100 -150 g geriebenen Pecorino oder ein anderer trockener würziger Käse
Pfeffer, Meersalz, Muskatnuss gerieben
2 Essl. Sonnenblumenkerne

500 g Kartöffelchen (Bintje, Schwarze Ungarin, Ackersegen oder das Bamberger Hörnle, alles alte Sorten)
1 Essl Meersalz
Ölivenöl zum Braten
2 Rosmarinzweige
Paprika

Backofen auf 200° vorheizen.

Sodann ganze Chicorées putzen. meist muss man gar nichts wegschneiden, unter Wasser waschen, abtrocknen und in die Auflaufform legen.

In einem kleinen Topf das Öl erhitzen und das Mehl dazu geben. Golden anrösten, dabei rühren (soll nicht braun werden!). Topf von der Hitze nehmen und langsam unter ständigem Rühren mit einem flachen Schneebesen die Milch zufügen. Den Topf nun wieder auf mittlere Hitze stellen und bei ständigem Rühren zum Kochen bringen. Dann wieder von der Hitze wegnehmen und den geriebenen Käse einrühren. Abschmecken mit Pfeffer, Muskat und Salz. (Wir haben jetzt eine Käse-Béchamelsauce.) Die Soße über den Chicorées verteilen und die Sonnenblumenkerne darüber streuen. Ab in den Backofen für etwas eine halbe Stunde.

Die Kartoffeln mit der Schale waschen und in etwa 0,3 l (also wenig Wasser) mit einem Esslöffel Meersalz etwa 15 Minuten garen. Bestenfalls ist am Ende der Garzeit das Wasser nahezu verkocht, dann die Kartoffeln im Topf rütteln, damit sich die leichte Salzschicht auf alle Kartoffeln verteilt. Ansonsten die Kartoffeln noch einmal im Wasser schwenken und den Wasserrest abgießen und trocken dampfen lassen.

In einer breiten Pfanne Olivenöl erhitzen, die Kartoffeln etwas platt drücken (so entstehen zwei Bratflächen) und in die Pfanne legen. Die Kartoffeln braten ca. 15 Minuten – die Chicorées sind jetzt golden braun – dann die Rosmarinzweige dazugeben und damit schwenken. Wer’s hot mag, pudert scharfes Paprikapulver über die Kartoffeln und schwenkt sie in der Pfanne. Dann nicht mehr auf die Hitze, da Paprikapulver leicht verbrennt.

Zwischendurch war Zeit den Tisch zu decken, um nach 45 Minuten servieren zu können.

Guten Appetit!

Info Chircorée

Das Wintergemüse Chircorée ist reich an Vitamin A, B1, B2 und C sowie an Betacarotin und er enthält Folsäure und die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium, wichtig für die Blutbildung, den Muskel- und Nervenstoffwechsel und den Knochenaufbau. Der enthaltene Bitterstoff Intybin wirkt wie Magenbitter, wenn man nach einem schwerbekömmlichen Essen ein paar Blätter des Chicorée verzehrt. Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen wirkt Chicorée verdauungsfördernd, harntreibend, ist kalorienarm, schonend für den Stoffwechsel und säurebindend.

Geschichte (Quelle: Wikipedia)

1846 zog Bresier, Chefgartenbauer am Botanischen Garten in Brüssel, die ersten Chicorées. Die Wurzeln des Cichorium intybus ließ er zwar noch im Freiland wachsen, zum Sprossen verhüllte er sie jedoch lichtdicht, so dass sie möglichst wenig Bitterstoffe entwickelten. Dabei blieben sie jedoch auch bleich. Nach einer anderen Version soll diese Art des Treibens auf eine zufällige Beobachtung zurückgehen: Als belgische Bauern 1870 ihre Zichorienwurzeln infolge ungewöhnlich hoher Ernte im Gewächshaus einlagerten, entdeckten sie während des Winters die kräftigen Knospen. Als weitere Version wird in Belgien ein Bezug zur Gründung des Königreiches Belgien im Jahr 1830 erwähnt: Um die zur Verwendung als Ersatzkaffee gezüchteten Zichorienwurzeln in den revolutionären Zeiten nicht zu verlieren, versteckten Bauern in Brabant diese Wurzeln durch das Abdecken mit Erde. Eher zufällig wurden dann die knackigen weißen Blätter entdeckt („weißes Laub“ – niederländisch wit loof, daraus witlof, die niederländische Bezeichnung).[1]

Alte Methode der Chicorée-Treiberei

Die Wurzeln werden im Herbst wie Karotten in Treibhäusern in Sand eingemietet und abgedeckt. Aus den Achseln der vorher gekürzten Blätter und aus der Terminalknospe treiben dann während des Winters 15 bis 20 Zentimeter lange und bis 5 Zentimeter dicke zugespitzte feste Knospen aus. Diese sind infolge der Abdeckung bleich und zart. Dieses Verfahren kommt heute allenfalls noch für den Hausgebrauch in Betracht.