Zusammen kochen, zusammen essen.

Wandern mit Flüchtlingen

Wandern – der Deutschen Leidenschaft – gesellig, sportlich, inspirativ.

Vier, die gerne wandern und pilgern sind am Thema Integration interessiert und engagieren sich für Geflüchtete, die seit letztem Sommer zu Tausenden ankommen.

Für die vier liegt es nahe eine Wanderung in der Region anzubieten, um den Flüchtlingen etwas von ihrer Umgebung zu zeigen und den Menschen, die hier zuhause sind, die Möglichkeit zu geben ihre Fremdenangst zu relativieren. Das war Anfang des Jahres 2016.

Nach einem Jahr

wissen wir, dass die Integration viel Geduld und Zeit jedes Einzelnen fordert. Ich erinnere an die Zusammenführung von Ost- und Westdeutschland, ohne Sprachbarriere! Wenn man sich der Illusion hingibt, diese Aufgabe sei in ein paar Jahren gestemmt, wird man sicher herb enttäuscht.
Nach dem Erfolg der ersten Touren, zu denen wir die Flüchtlinge noch persönlich aus den verschiedenen Unterkünften abgeholt haben, waren wir euphorisch, dachten, dass wir nur einladen müssen und allen kommen. So ist es nicht. Die Geflohenen fühlen sich noch längst nicht zugehörig und unsere deutschen Mitbürger in der Mehrzahl nicht zuständig.

Unsere Aufgabe sehen wir darin, Angebote zu machen, die für beide Zielgruppen interessant sind, damit möglichst viele Teilnehmer wiederkehren und kontinuierlich vertrauter miteinander werden. Das ist nicht ganz einfach, da uns leider finanzielle Mittel fehlen. Unsere Aufrufe zur finanziellen Unterstützung während der Sommermonate wurden nicht erhört.

Helfen können Unternehmen und Organisationen, die unser Projekt unterstützen mit dem Angebot von Praktikumsplätzen oder Vermieter mit bezahlbarem Wohnraum. Auch dies ist ein Bestandteil der Integration.

Kleine Zeitspenden helfen auch.

Ich investiere etwa 40 Stunden pro Monat für die ehrenamtliche Integrationsarbeit. So auch die anderen Mitglieder, inzwischen sind es sieben. Das tun wir aus Überzeugung und Sympathie für einige der jungen Menschen, die wir inzwischen gut kennen. Aber so viel muss es nicht sein. Ein regelmäßiges Teilnehmen an den Zusammentreffen wäre schon toll und würde dem Zweck dienen. Zudem sind wir ein humorvolles, lebensfrohes Team, wir haben Spaß zusammen und können Freude verbreiten!

Um Geflohenen in dieser Vielzahl den Zugang in unsere Gesellschaft zu ermöglichen, ist die Vorarbeit, sprich die Ebnung von Seiten der deutschen Bürger erforderlich. Ohne diese Basis, die Vertrauen aufbaut und auf der Kontaktaufnahme und Verbindungen möglich sind, bleibt der Zugang verschlossen.

Berührungsängste mit fremder Kultur, Werte und Normen, Misstrauen und Vorbehalte, Unmut durch Irritation, dieser Haltung „das sind Fremde, sie gehen mich nichts an, ich habe eigene Sorgen“ wollten wir keinen Vorschub leisten.

Wir sind der Überzeugung, dass die Integration Hol- und Bringschuld zugleich ist!